70. Stiftungsfest

Vom 22. bis zum 24. November feierte der W.K.St.V. Unitas Hohenstaufen sein 70. Stiftungsfest. Erst an diesem Wochenende würde das Vorbereitungsteam erfahren, ob sich die Mühen der letzten Wochen mit Skype-Konferrenzen zwischen Fellbach, Biberach und München und die ganze Zuarbeit aus Schwetzungen und Leinfelden gelohnt hat. Aktivitas und Altherrenverein hatten vom lockeren Begrüßungsabend bis zur finalen Bunkerführung ein Programm entworfen, in dem eigentlich jeder etwas für sich finden können sollte, so jedenfalls die Hoffnung.

Am Freitag Abend war ein erstes Zusammentreffen in der Unitas-Wohnung in der Silberburgstraße 60 geplant. Neben der Aktivitas und eine kleinen Anzahl Phillister haben sich auch schon die Bundesbrüder aus München eingefunden. Die einen fielen sich nach langer Zeit wieder in die Arme, andere begegneten sich zum ersten Mal, so dass es viel zu bereden gab.

Am Samstag stand zunächst der Arbeitsteil auf dem Programm. Der AHV und AHZ traf sich in der Unitas-Wohnung zum Konvent. Mit großer Freude wurde dabei Bbr. Konrad Heßler als B-Philister in den AHV aufgenommen. Bei den anschließenden Wahlen wurde das bisherige Leitungsteam mit Martin Knittel (Vorsitzender), Dominik Kern (Stellvertreter), Christoph Blümer (Scriptor) und Matthias Börner (Quästor) einstimmig für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.

Nach dem Abendessen ging es dann weiter in die Wächterstraße. Die AV Alania im CV stellte uns nicht nur ihren Kneipsaal für den Festkommers zur Verfügung, sondern auch noch ihren Fuxenstall für die Bierversorgung. Wir danken unseren Farbenbrüdern dafür recht herzlich.

Stadtdekan Dr. Christian Hermes (Mitte) und sein Stellvertreter Studentenpfarrer Matthias Haas (links) gaben uns die Ehre
Bundesschwestern und Bundesbrüder hatten ebenso Freude wie die Farbenbrüder vom CV im Hintergrund

Als Festredner konnten wir den Stadtdekan Msgr. Dr. Christian Hermes gewinnen. „Katholisch in der Großstadt? – Citypastoral und Großkirche“ war das Thema seines Vortrags, in dem uns Dr. Hermes erläuterte, dass Kirche sich nicht auf immer größer werdende Strukturen zurückziehen darf, sondern „an der Ecke“ im eigenen Quartier für die Menschen präsent sein muss, gleichzeitig aber auch gegenüber den Landgemeinden den Vorteil hat, Schwerpunktzentren in der Kategorialseelsorge bilden zu können, z.B. mit der Jugendkirche YouCh oder dem Hospiz in Degerloch.

Der Festredner bei seinem engagierten Vortrag

Dass zum siebzigsten Stiftungsfest einer Verbindung der Gründungssenior noch lebt, ist wohl außergewöhnlich. Leider war es Bbr. Wolfgang Rudolph aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, am Stiftungsfest selbst teilzunehmen. Umso größer war die Freude, als der hohe Vorortspräsident Bbr. Benjamin Diethelm verkündete, dass der Vorstand des Unitasverbandes am Vormittag bei seiner Vorstandssitzung beschlossen hatte, unseren Wolfgang mit der silbernen Ehrennaden des Unitasverbandes auszuzeichnen. Im Anschluss an die Vorstandssitzung, war der hohe VOP gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Altherrenbundes dann von Bonn nach Stuttgart geeilt, um uns diese Botschaft in seinem Grußwort selbst mitzuteilen.

Der hohe Vorortspräsident Benjamin Diethelm von der Unitas Landshut zu Köln bei seinem Grußwort

Wolfgang Rudolph wusste nichts von dieser Auszeichnung, als er dem Vorsitzenden des AHV Martin Knittel eine Grußbotschaft zur Verlesung übermittelte:

Hohes Präsidium!

Hochverehrte Corona, liebe Bundesschwestern , liebe Bundesbrüder, liebe Freunde unserer Unitas!Als auf der Nikolausfeier des UV-Zirkels Stuttgart im Jahre 1949 einige ALte Herren und angehende Studenten in Schorndorf den Versuch starteten, eine Aktivitas an der TH in Stuttgart zu gründen, waren einige Unsicherheiten im Spiel.

Umso größer die Freudem dass wir heute den 70. Jahrestag des Vereinsjubiläums mit einer Aktivitas in der Unitas-Wohnung feiern dürfen.

Mein schlechter Gesundheitszustand lässt es leider nicht zu, persönlich Grüße zu überbringen. Mein Herz weilt aber bei Euch mit einem Vivat, Floreat, Crescat Unitas Hohenstaufen zu Stuttgart ad multos annos.

Euer Bundesbruder Ehrensenior Wolfgang Rudolph

verlesen von Martin Knittel

Martin Knittel forderte in seinem Grußwort alle Anwesenden – Aktive und Philister, aus Stuttgart, München, Heidelberg, Karlsruhe und Köln – auf, ihre Alten Herren und Hohen Damen, die eben nicht mehr kommen können, regelmäßig zu besuchen, um die bundesschwesterliche und bundesbrüderliche Gemeinschaft aus dem unitarischen Verbandsgebet zu verwirklichen. Die Aktivitas der Unitas Hohenstaufen machte im Anschluss an das Stiftungsfest am Sonntag Nachmittag gleich den Anfang, indem sie nach Göppingen fuhr und Wolfgang Rudolph dort besuchte.

Bbr. Norbert Scherhag sorgte wieder einmal ausgezeichnet für die musikalische Umrahmung
Auch das Präsidium unter der Leitung von Senior Andrés Kling hatte offensichtlich einen vergnüglichen Abend

EIn stimmungsvoller Kommers neigte sich dann seinem Ende zu, aber die Feier ging noch bis in die grühen Morgenstunden weiter.

Der wiedergewählte AHV-Vorsitzende überzeugt Keilgäste von den Vorzügen der Unitas, was im Laufe des Abends noch zu zwei Rezipierungsanträgen führte

Der letzte Tag des Stiftungsfestes begann mit dem Besuch der heiligen Messe im Gemeindezentrum St. Fidelis. Die Anwesenheit von rund 20 Unitariern füllte den Gemeindesaal, der bis zum Abschluss der Kirchenrenovation noch als Gottesdienstraum dient, gut aus. Anschließend ging es zum gemeinsamen Mittagessen in die Stuttgarter Innenstadt in ein lokales Brauhaus. Gut gestärkt folgte schließlich noch zum Abschluss unseres Stiftungsfestes eine Führung im Tiefbunker Feuerbach unmittelbar am dortigen Bahnhof gelegen.

Zwei Rezipierungsanträge, ein neuer B-Philister, eine silberne Ehrennadel, schon rein quantitativ lässt sich das Stiftungsfest als Erfolg verbuchen. Aber viel wichtiger sind die Begegnungen, die wir in diesen Tagen erleben durften. Alte Herren, die schon lange nicht mehr gesehen wurden, Bundesbrüder aus München, Karlsruhe und Köln sowie Bundesschwestern aus Heidelberg haben uns besucht. Euch allen ein herzliches Dankeschön für Euer Kommen.

Uneingeschränkt kommt das Vorbereitungsteam zum Ergebnis:
„Ja, dafür hat sich alles gelohnt!“

Text: Martin Knittel
Bilder: Christoph Blümer